Deutsches Bergbau-Museum, Bochum

Das Unsichtbare sichtbar machen im Bergbau-Museum Bochum

Der kubische Anbau des Bergbau-Museums in Bochum bietet ein sinnliches Erlebnis, das die prägende Geschichte einer ganzen Region erzählt.
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Auftraggeber
DMT Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH
Status
Fertiggestellt
Zeitraum
2008-2010
Größe
1,800
m2

Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln: Die Kernaufgaben eines jeden Museums sind klar definiert. Kunstwerke erhalten hier ein Zuhause, das sie dauerhaft schützt und der Öffentlichkeit zugänglich macht. Gleichzeitig ist die Museumsarchitektur ein Ausdruck für die Geschichte des Ortes, auf dem sie gebaut wird.

Das Deutsche Bergbau-Museum ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Die Institution hat sich dem Erbe des Bergbaus verschrieben. Als neuen Museumsanbau entwarf CROSS Architecture einen Monolith mit Einschnitten. Dieser greift Themen des Bergbaus auf – ein massives Volumen, das von Gängen, Stollen und Rampen durchzogen ist. Das, was für viele Jahrzehnte unter Tage geleistet wurde, bringt die Architektur ans Licht. Der Museumsanbau wird zum erfahrbaren Exponat auf drei Etagen.

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Stützenlose Innenräume sowie maximale Flexibilität für die Sonderausstellungen waren Anforderungen des Auftraggebers. Wände, Decken und Dach sind als Box konzipiert. Als Resultat sind zurückgenommene Ausstellungsräume aus Sichtbeton entstanden, die den Kunstwerken auf 1.800 Quadratmetern eine uneingeschränkte Bühne bieten.

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Die verglasten Einschnitte der Erschließungsstollen sind eine Konsequenz des Entwurfskonzepts. Einerseits verbindet dieses sichtbare Stollensystem die inneren Ausstellungshallen miteinander. Andererseits bietet es weitläufige Ausblicke in die Stadt – ein Stück Identität für das Ruhrgebiet. Die melonengelbe Farbgebung zitiert die Wirkung von Feuer und Glut und fügt eine zusätzliche Verbindung zum Thema Bergbau hinzu. Ein weiteres bewusst eingesetztes Stilelement ist das subtil glitzernde Schwarz der Fassade – Kohlesprenkel boten die Vorlage.

Auf den oberen Etagen wird der Anbau über zwei Brücken mit dem Hauptgebäude verbunden. So ergänzt der Neubau wie selbstverständlich den Ausstellungsrundgang.

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Markus Sporer
Gründungspartner von CROSS Architecture
„Dieser Bau soll Spaß machen! Etwa 400.000 Menschen kommen jährlich in das Bergbaumuseum, der Besuch ist ein fester Bestandteil des Lehrplans an vielen Schulen. Die Kinder nehmen von einem Besuch nicht nur das Erlebnis Bergbau, sondern auch ein Architekturerlebnis mit. Wir verstehen es als eine Art Schatzsuche zwischen dem, was man von außen sieht und den Inhalten, die Besucher:innen im Inneren erwarten.“
Auftraggeber

DMT Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH

Akquise

Wettbewerb, 1. Preis

Auftrag

Leistungsphase 1-8

Team

M. Sporer, C. Wens, A. Gerlach, T. Kortmann, S. Rullkötter

Landschaftsarchitektur

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Technische Gebäudeausrüstung

WinterIngenieurtechnik GmbH

Brandschutz

Ingenieurbüro Wittbold

Bauphysik

ISWR Klapdor GmbH

Lichtplanung

Lichtplanung A. Hartung

Foto

Udo Kowalski, Gerhard Hagen, Guido Erbring

Awards

Ecola Award 2010, "Auszeichnung guter Bauten 2010“ from BDA Bochum, Award "Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2011”, iconic Award 2013: winner, best architects 2014